Jens Wawrczeck „CELLULOID“19663/1/
Auf seinem Debütalbum »CELLULOID« hat der Schauspieler und Sprecher
Filmsongs ganz neu interpretiert
Er hat eine der bekanntesten Stimmen im deutschsprachigen Raum: Als Peter Shaw,
zweiter Detektiv aus »Die drei Fragezeichen«, begeistert Jens Wawrczeck ein
Millionenpublikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er wirkt in
zahlreichen Hörspielproduktionen mit, hat die Textvorlagen von Alfred Hitchcocks
Thrillern in einer eigenen Hörbuchreihe eingelesen und dazu ein sehr erfolgreiches
Bühnenformat entwickelt und spielt mit Leidenschaft Theater. Jetzt gibt es eine ganz
neue Seite des vielseitigen Künstlers zu entdecken: die des Sängers und Song-
Interpreten.
Für seine erste CD »CELLULOID«, die am 8. Mai 2020 erscheint, hat Jens Wawrczeck
eine sehr persönliche Auswahl von zwölf Songs aus amerikanischen, französischen
und spanischen Filmen zusammengestellt und eingesungen. Im Booklet erzählt er zu
jedem Lied eine kurze Geschichte, immer gibt es eine emotionale Verbindung zum
Film und zur Musik. »Aus dem unermesslichen Fundus fantastischer Filmsongs eine
Auswahl zu treffen, war keine leichte Aufgabe«, sagt Jens Wawrczeck. »Einige der
Songs stammen aus Filmen, die mir viel bedeuten, bei anderen liebe ich die Melodie
oder den Text.« Unter den Titeln sind Hits wie »You Only Live Twice« aus dem
gleichnamigen James Bond-Film und »Porque te vas« aus Carlos Sauras »Cría
Cuervos«, aber auch Songs aus Filmen wie »At The Crossroads« aus »Doctor
Doolittle« und »Wait Until Dark«, der im Thriller mit Audrey Hepburn nach einem
nervenzerreissenden Finale für einen versöhnlichen Ausklang sorgt. Besonders freut
Jens Wawrczeck, dass ihm für die CD eine abwechslungsreiche Mischung gelungen
ist, die zu den Blechbläser-Arrangements passt. »Die unterschiedlichen Stimmungen
der Songs harmonieren sehr gut zusammen. Als die Auswahl der zwölf Titel
schließlich feststand, war ich sehr überrascht, dass die Titel fast alle aus den 60er-
Jahren stammen – aber das ist eben ein Stil, der mir sehr gut gefällt.«
Als Peter Shaw steht Jens Wawrczeck seit 40 Jahren in der Öffentlichkeit, und auch
als Sprecher und Schauspieler tritt er regelmäßig vor Publikum auf. Den Schritt zum
Sänger hat er erst jetzt gewagt: »Heimlich war ich immer Sänger«, sagt er lachend.
»Singen war schon als Kind meine große Leidenschaft. Aber es ist das Persönlichste,
was man auf der Bühne machen kann. Beim Singen kann ich mich viel weniger
verstecken als hinter einer Theaterfigur oder einem fremden Text. Inzwischen bin
ich mutiger geworden und jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt, auch als Sänger in
Erscheinung zu treten.«
Mit Leonhard Mahlich und Christopher Noodt fand Jens Wawrzceck die idealen
Partner für sein Filmsong-Projekt. Sie verstanden seine Art, in Bildern zu
kommunizieren: »Die beiden sind hervorragende Musiker und völlig
unvoreingenommen an das Projekt herangegangen, denn normalerweise machen sie
eine ganz andere Art von Musik. Für die Interpretation der Filmsongs habe ich
Szenen im Kopf, die entweder aus dem Film stammen oder die Emotionen der
einzelnen Titel transportieren. Die beiden haben sofort verstanden, was ich meine.«
Jens Wawrczeck ist passionierter Filmfan seit seiner frühesten Kindheit. »Dass ich auf
meinem Debütalbum celluloiderprobte Songs singe, ist kein Wunder«, sagt er. »Mein
Taschengeld habe ich meist für Schallplatten mit Filmmusik ausgegeben – die erste war
‚Some Like It Hot‘«. Von der CD-Idee zu »CELLULOID« bis zur Umsetzung im Tonstudio hat es
allerdings sehr lange gedauert: »Ich wollte diesen Reigen von Filmsongs, die mich über viele
Jahre begleitet haben, selbst interpretieren,« sagt Jens Wawrczeck. »Dabei ging es mir nicht
darum, die bestehenden, oft wirklich großartigen Aufnahmen zu verbessern, sondern meine
Liebe und meine Begeisterung für diese Songs auszudrücken.«
Unser Tipp: Ach ja, das waren noch Zeiten, als man am Wochenende noch ins Kino gehen konnte und nicht von einem kleinen Monster namens Corona Virus gepiesackt wurde und nicht das Haus verlassen sollte. Da passt es, dass eine CD mit un-gewöhnlicher Filmmusik herauskommt. Warum ungewöhnlich? Nun, fast keinen einzigen der Titel kannte ich vorher, Ausnahme war Track 4 „ You only live twice“ aus dem gleichnamigen Bond Film aus dem Jahre 1967. Dieses Nichtkennen der Stücke liegt mit daran, dass dir Filme zwischen 1959 und 1976 in die Kinos kamen und teilweise keine Hollywood- Klassiker darstellen. Jens Wawrczeck („die drei Fragezeichen“)hat extra Stücke aus Filmen gewählt, die teilweise in Vergessenheit geraten sind. Ein, wie ich finde, interessantes und gelungenes Projekt. Besonders bin ich von seiner speziellen Stimme fasziniert bei der man zunächst von der einer lasziven Sängerin ausgeht. Dies Album ist für jeden Cineasten ein Blockbuster und eine Erinnerung an die Zeiten, als man ohne die Angst zu haben, sich vom Nachbarn anzustecken, in den Kinosessel zurücklehnen und sich von der Welt auf der Leinwand einfangen lassen konnte
„CELLULOID“ erschien am 8.5.2020 bei audoba
www.jenswawrczeck.de
Text: Dr. Wolf Gust | Bilder: Christian Hartmann